Saturday, February 4, 2012

Dominante - Tonika

Spannung - Entspannung, quasi die Energiequelle der westlichen Musik seit hunderten von Jahren ist auch heute die beherrschende musikalische Kraft  - ein Großteil der Musik auf dem Planeten bedient sich immer noch des harmonischen Systems.
Für zeitgenössische Komponisten ist das schon lange kein Thema mehr:
ausgelaugt, abgenutzt, alles schon gesagt damit - um nur ein paar Urteile darüber wiederzugeben. Dem stimme ich auch soweit zu, nur meine Abneigung zum harmonischen System ist eher persönlicher Art: mir ist die harmonische Welt eigentlich immer fremd geblieben - sie liegt mir einfach nicht im Blut - sie will nicht in meinen Körper kommen. Die einzige Frage ist dabei nur noch: Was ist an sie Stelle vom Dominant-Tonika-Prinzip getreten? Jede Musik (wenn man es nicht explizit vermeiden will) verwendet ein mehr oder weniger ausgeprägtes System, mittels Spannung - Entspannung ein Musikstück in Bewegung zu halten und größere Formen zu ermöglichen. Ein solches Prinzip ist eigentlich Bedingung für gute Musik.

Die koreanische Musik basiert auf einem sehr vielfältigen Rhythmussystem, den Changdan.
Die Changdans bauen auf viele Art und Weisen Spannung auf und entspannen sich wieder meist auf dem ersten Schlag. Dieses rhythmische System liegt mir im Blut. Meiner Musik liegt immer ein (von mir selbst gewebtes) rhythmisches System zu Grunde - mein persönliches Spannung - Entspannungsprinzip. Die Musik braucht so etwas - sonst ist man als Zuhörer verloren.